Teekalender

 

Während im Januar in Nordindien noch Winterpause herrscht, werden in Südindien, bedingt durch den von Ceylon kommenden Monsum, herb-aromatische Tees geerntet. Auch in Sri Lanka werden diese "Frühlingstees" produziert. Die Qualität der Afrika-Tees nimmt jetzt im Januar ab die Menge nimmt zu. Südamerika, speziell Argentinien - kann jetzt seine große Ernte einbringen.


Der Februar ist die hohe Zeit der Tees aus Ceylon. In Dimbula und imNuwara-Distrikt werden jetzt die besten Qualitäten gewonnen. Auch die Gebiete in Südindien erzeugen jetzt gute Qualitäten. Die Produktion in Nordindien ruht im wesentlichen. In Afrika, in Kenia, Tansania und Malawi läuft die Ernte auf Hochtouren. Auch in Brasilien und Argentinien können jetzt gute Qualitäten erzeugt werden.

Gegen Ende März werden wieder die ersten First Flush Darjeelings geerntet. In Assam wartet man noch bis zum April. Auch in China, Bangla Desh und auf Formosa bereitet sich alles auf die Qualitätsperiode vor, die von Mitte April bis in den Juni hinein dauert. In Südindien und auf Ceylon klingt jetzt die Zeit der Qualitätstees ab. Afrika berichtet jetzt über hohe Ertragszahlen. Dem Teeherbst entgegen geht es auch in Südamerika, die Qualität der Tees nimmt ab.

Im April kommt der erste First Flush Darjeeling auf den Markt. Damit beginnt die Teesaison in den wichtigsten Tee-Anbaugebieten wie Indien, Sri Lanka oder Kenia. Der frische und belebende First Flush Darjeeling stammt von den Hängen des Himalaya Gebirges, aus fast 3.000 Metern Höhe. Der First Flush wird aus den ersten frischen Trieben produziert, die nach dem Winter gewachsen sind. Regelmäßig setzt jetzt ein Wettlauf des Handels ein, wer als erster einen First Flush auf dem Markt hat. Der First Flush Darjeeling ist vor allem in Deutschland und in Japan beliebt. Auch im Assamgebiet werden im April bereits einige First Flush Assams geerntet.

Im Mai gibt es in Darjeeling die relativ preiswerten In Between, Tees, die halb First Flush und halb Second Flush sind. Auch die Inbetweens sind sehr beliebt, wegen ihres vielseitigen Aromas. Im Assamgebiet werden die ersten Second Flush Tees hergestellt, die schon kräftiger in der Tasse sind. Die Tees aus der indischen Provinz Dooars bekommen eine kräftige Tasse und erinnern nicht mehr an den First Flush.
In den Tee-Anbaugebieten in Südindien, sowie in Ceylon werden im Mai preiswerte Tees produziert. In Afrika muß die Produktion eingestellt werden, da es zu kalt wird und neue Triebe nicht mehr entstehen. Auch in Südamerika, in Argentinien und Brasilien steht der Teeanbau still. In Sumatra und Formosa werden allerdings jetzt nob>ch sehr gute Qualitäten hergestellt. Auch in der Türkei und in der benachbarten Sowjetunion beginnt die zwei- bis dreimonatige Tee-Ernte im Kaukasusgebirge.

Der Juni steht im Assamgebiet im Zeichen der würzig schmeckenden Second Flush Assams, die besonders in Ostfriesland bevorzugt werden. In Darjeeling wird meist bis zum Ende des Monats die feinste Qualität des Jahres geerntet. Die Tees sind kräftig, also gut färbend in der Tasse. Die Ceylon-Tees des Juni sind stark ansteigend in der Qualität. In Sumatra und auf Formosa gibt es jetzt die feinsten Qualitäten und auch in China ist die Tee-Ernte voll im Gange. Auch in der Türkei und der Sowjetunion bemüht man sich, die Sommerernte unter Dach und Fach zu bringen. In Kenia gehen die großen Sommerregen herunter an eine Tee-Ernte ist nur zwischen den Regengüssen zu denken.

Im Juli ist die Zeit der feinen Tees in Indien vorbei. Die Darjeeling-Tees werden meist noch etwas schwerer. Auch in Dooars und Assam werden jetzt preiswertere Qualitäten gewonnen. Dagegen werden die Qualitäten in Südinden und in Sri Lanka jetzt besser. Die Tees des Uva-Gebietes auf Sri Lanka, die jetzt geerntet werden, gehören sogar zu den beliebtesten und besten Qualitäten des Jahres. Bedingt durch den starken Regen überwiegt jetzt in China und in Sumatra die Quantität vor der Qualität der Tees.
Kenia zeigt dagegen einen leichten Aufschwung der Qualitäten. Produktions-ruhe herrscht dagegen weiterhin in Südamerika und auch am Kaukasus.

Die August-Tees werden unter Fachleuten auch als Regen-Tees bezeichnet. Dies gilt hauptsächlich für Darjeeling und Assam. In Ceylon ist im Uva-Gebiet immer noch Hochsaison mit Spitzentees. Gute und ausgereifte Tee-Qualitäten liefert jetzt Java. Auch in Kenia werden jetzt hochwertige Tees produziert. Von August bis Oktober werden in Nordindien große Tee-Quantitäten geerntet.

Im September läuft die Teeproduk-tion in Indien immer noch auf vollen Touren. Die Tee-Saison geht aber langsam zu Ende. Auf Formosa und in China wird die Teeproduktion eingestellt, während es in Afrika die ersten Ernten gibt. In Deutschland beginnen jetzt die Vorbereitungen auf das Wintergeschäft. Die ersten eingekauften Tees treffen ein, müssen gelagert und verpackt werden.

Oktober beginnt auch in der Teelandschaft der nördlichen Halbkugel der Herbst. Die letzten Ernten werden unter starken Regenfällen eingebracht. In erster Linie werden jetzt noch preiswerte Tees für den heimischen Markt erzeugt. Auf der südlichen Halbkugel rüstet man sich zur beginnenden Ernte.

Im November beginnt in Afrika südlich von Kenia und in Südamerika die Haupternte. Als Besonderheit kommen aus Darjeeling noch die sogenannten"Autumnal Darjeeling", die ein würziges, intensives Aroma auszeichnet.

Im Dezember ist es auch in den nördlichen Anbaugebieten zu kalt zur Ernte. Die Blätter sprießen nicht mehr. Teilweise fällt in den Teeanbau-Gegenden sogar Schnee, wie im Kaukasus. Die Büsche werden beschnitten und der Boden wird auf die nächste Saison vorbereitet. Nur in Sri Lanka geht die Produktion, bedingt durch die klimatischen Vorzüge rund um das Jahr, weiter. Auch in Afrika versprechen die klimatischen Bedingungen jetzt nicht nur gute Qualitäten, sondern auch Quantitäten. Auch in Südamerika läuft die Tee-Ernte auf vollen Touren.